6. Juli 2024

Social Media am Bau: zwei Drittel tummeln sich in (Bau-) Boomernetzwerken

Düsseldorf (pm) – Social Media sind schon lange kein bloßes Trendphänomen mehr. Insgesamt ist laut aktuellen Schätzungen gut die Hälfte der Weltbevölkerung auf sozialen Netzwerken vertreten, in Deutschland beträgt der Anteil gar vier Fünftel. Es ist daher wenig überraschend, dass auch die Akteure der deutschen Baubranche sich dem Trend zum Social Web nicht verschließen. Was sie allerdings dort für Aktivitäten vornehmen und wo es überhaupt Sinn ergibt, mit ihnen durch geschickte Kommunikation geschäftlich Fühlung aufzunehmen, unterscheidet sich von Netzwerk zu Netzwerk erheblich. Eine neue Studie von BauInfoConsult untersucht ausführlich das Kommunikations- und Social Media-Verhalten in der deutschen Bauwirtschaft mit ausführlichen Analysen für die wichtigsten acht Bau-Netzwerke.

Im Rahmen der Studie wurden im Frühling 2024 insgesamt 500 Bauakteure aus Architekturbüros, Bauunternehmen, Dachdecker- und Zimmereibetrieben, Maler-, Trockenbau- sowie SHK-Installationsfirmen in telefonischen Interviews ausführlich dazu befragt, wie genau sie sich über berufliche Themen Informationen einholen und den Überblick verschaffen. Dabei ging es nicht zuletzt auch um den Stellenwert und die Häufigkeit und Art der Nutzung von sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Facebook, YouTube, Instagram, TikTok, X, LinkedIn oder Xing.

Bau und Social Media: nicht gerade eine Love Story auf den ersten Blick

Dass die Verantwortlichen in Planungs- und Baubetrieben mehrheitlich Social Media-Profile haben und nutzen, ist noch nicht lange selbstverständlich: In unserer ersten Kommunikationserhebung vor zwölf Jahren waren noch knapp zwei Drittel der Bauakteure nicht im Social Web aktiv. Heute hat sich dieses Verhältnis umgekehrt: In der aktuellen Befragungsstichprobe sind 64 Prozent in sozialen Netzwerken aktiv.

Drei Social Media-Profile pro Bauakteur – mit beträchtlichen Cross Media-Überschneidungen

Wie die Ergebnisse zeigen, hat im Durchschnitt jeder Bauakteur in unserer Stichprobe drei Social Media-Profile (also etwas weniger als in der Gesamtbevölkerung, aber eben auch gesenkt durch den nach wie vor etwas höheren Anteil von Bauprofis, die dem Social Web die kalte Schulter zeigen).

Cross-Media-Effekte lassen sich bei jedem von uns gemessenen Netzwerk feststellen, am meisten Überschneidungen gibt es mit den für den Bau wichtigsten sozialen Netzwerken, die als klassische „Boomerplattformen“ gelten (wie z. B. Facebook oder WhatsApp). Das entspricht auch dem Alter der von BauInfoConsult befragten Personen in der Betriebsleitung, die ja vor allem den Generationen X, Y oder eben noch der vielzitierten Boomergeneration angehören dürften.

Soziales Bau-Netzwerken weniger als noch unter Corona – doch gibt es auch Gegenbeispiele

Im Vergleich zu den vorigen Kommunikationserhebungen während (2022) bzw. kurz nach Corona (2022) hat sich das Social Media-Nutzungsverhalten der Bauprofis einerseits intensiviert, ist aber andererseits auch passiver geworden: Seit der Kontakt mit den Kunden wieder direkt möglich ist, wird offensichtlich weniger Zeit in betriebliches Social Web Marketing investiert. Ausnahmen bilden hauptsächlich für Selbstdarstellung konzipierten Social Media-Formate wie Instagram. Auf der anderen Seite finden Informationen, die sich explizit an ein Baupublikum richten, in einigen Netzwerken eine durchaus interessierte und regelmäßig dort aktive Zuhörerschaft.

Quelle: BauInfoConsult