4. Juli 2024

Sanierung im Sinn? Mit ENBIL starten!

Darmstadt (pm) – ENBIL liefert Vorschläge für geeignete Sanierungsschritte und ist gebührenfrei nutzbar. Wer eine Sanierung plant, kann mit ENBIL starten. Das Passivhaus Institut entwickelte das Programm, um die ersten Schritte hin zu energetischen Modernisierungen zu erleichtern: Mit einigen Angaben zum jeweiligen Haus erstellt ENBIL eine vereinfachte Gebäudeanalyse und schlägt passende Sanierungsschritte vor. Dabei wird neben der Wirkung dieser Maßnahmen auch deren Wirtschaftlichkeit bewertet. Die Ergebnisse sind eine gute Grundlage für die weitere Planung der Sanierung mit Energieberaterinnen und Energieberatern. ENBIL steht online zur Verfügung und ist gebührenfrei nutzbar.

Für eine rasche und kostenlose Orientierung zur energetischen Sanierung hat das Passivhaus Institut ENBIL entwickelt. Das Online-Programm erstellt mit einigen Informationen zum jeweiligen Gebäude eine vereinfachte energetische Bilanz, anhand derer sich der Energiebedarf des Hauses im aktuellen Zustand ablesen lässt. Im Anschluss können Nutzerinnen und Nutzer aus einer Reihe von automatisch erstellten Vorschlägen verschiedene Maßnahmen für energetische Verbesserungen auswählen, mit denen der Verbrauch an Heizwärme gesenkt werden kann. Dabei lässt sich auch direkt ablesen, wie hoch die jeweilige Energieeinsparung sein wird, wenn zum Beispiel das Dach oder die Außenwände mit einem guten Wärmeschutz versehen oder gute, dreifach verglaste Fenster eingebaut werden.

Erste Schritte erleichtern

„Energie wird in den kommenden Jahrzehnten nicht günstiger, im Gegenteil, und der Klimaschutz braucht auch bei Gebäuden noch einen kräftigen Schub. Dabei kommt es hauptsächlich auf den Bestand an. Mit ENBIL wollen wir die ersten Schritte zu einer Sanierung erleichtern, denn der zuverlässige Überblick zeigt, was alles machbar ist und wie viel das ungefähr kostet“, erläutert Jürgen Schnieders vom Passivhaus Institut. Dabei betont der Wissenschaftler, ENBIL biete eine gute Orientierung über mögliche Sanierungsarbeiten, für die weiteren Schritte sollte jedoch mit Fachleuten im Bereich Energieberatung zusammengearbeitet werden.

Gute energetische Qualität

Damit sich Verbesserungen am Gebäude lohnen, sei es wichtig, günstige Gelegenheiten zu nutzen, so Jürgen Schnieders weiter. Würden Bauteile ohnehin erneuert oder repariert, dann verursachten hoch energieeffiziente Komponenten nur relativ geringe Mehrkosten, die sich zudem zuverlässig amortisierten. Werde jedoch lediglich eine mittlere energetische Qualität für die neuen Bauteile ausgewählt, dann bleibe die Energieeinsparung hinter den Möglichkeiten zurück, und weder die Bewohner noch der Klimaschutz profitierten davon.

Ausgebremst durch Lock-in-Effekt

Die Folge der mittleren Qualität sei ein Lock- in-Effekt: Neue Fenster zum Beispiel, die lediglich einen mittelguten Wärmeschutz aufweisen, würden in den nächsten Jahrzehnten sicherlich nicht noch einmal erneuert, das wäre einfach zu kostspielig. „Im Endeffekt ist dann die einmalige Möglichkeit verpasst worden, gleichzeitig Energie und Kosten einzusparen und den Wohnkomfort zu Hause spürbar zu erhöhen“, sagt Schnieders. Wie günstig es sich auswirkt, wenn eine energetische Erneuerung an so genannte Ohnehin-Maßnahmen gekoppelt wird, kann mit ENBIL ebenfalls leicht berechnet werden.

Eigenarbeiten möglich

Die Sanierungsvorschläge von ENBIL beinhalten Arbeiten, die versierte Heimwerkende auch selbst ausführen können. Zu den relativ leicht in Eigenarbeit realisierbaren Maßnahmen zählen die Dämmung von Kellerdecke und oberster Geschossdecke. Dass man auch anspruchsvollere Tätigkeiten wie den Einbau einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung oder die Dämmung der Außenwände eines Einfamilienhauses selbst realisieren kann, hat das Passivhaus Institut ebenfalls demonstriert. Zu diesen Arbeiten und anderen Möglichkeiten, Energie einzusparen, sind ausführliche und praxisnahe Anleitungen in der Wissensdatenbank Passipedia veröffentlicht.

Quelle: Passivhaus Institut